Soll Hamburg im Jahre 2024 die Olympischen und die Paraolympischen Spiele ausrichten?
Was spricht dafür – was dagegen?
Anlässlich des am 29. November anstehenden Olympia-Referendums bekamen die Schüler und Schülerinnen aus den Jahrgängen 10/VS sowie der Studienstufe am Donnerstag, den 12.11.15, von 12.30h – 14.00h eine auf sie zugeschnittene Polit-Debatte geboten. VertreterInnen von fünf in der Bürgerschaft vertretenen Parteien sowie von der Volksinitiative STOPolympia legten ihre Argumente für und wider Olympia in Hamburg dar und standen den SchülerInnen Rede und Antwort.
Dabei stellten Annkathrin Kammeyer für die SPD, Antonia Niecke für die CDU sowie Kurt Duwe für die FDP vor allem die mit Olympia verbundenen großen Chancen für Hamburg heraus: Hamburg würde weltbekannt und noch viel attraktiver für Menschen aus aller Welt werden. Durch die angestrebten 6,7 Mrd Euro Bundesmittel könnten viele Infrastrukturprojekte wie eine neue U-Bahn, aber auch zusätzliche Wohnungen und eine Sanierung von Sportstätten, deutlich schneller realisiert werden Die Finanzkalkulationen des Senats seien nach dem Vorsichtsprinzip erfolgt – und falls die geplanten 1,2 Mrd Euro Haushaltsmittel aus Hamburg sich als deutlich nicht ausreichend erweisen würden, könne man seine Bewerbung auch später noch zurückziehen. Olympia biete auf Jahrzehnte hinaus Riesenmöglichkeiten für die Stadtentwicklung.
Genau dies konnten Mehmet Yildiz von der Partei „Die Linke“ sowie Florian Kasiske von der Volksinitiative STOPolympia nicht erkennen: Eine solche großevent-orientierte Stadtentwicklungspolitik gebe sehr viel Steuergeld klar zulasten von Menschen mit wenig Geld aus, verdränge weniger zahlungskräftige Mieter aus den Gebieten rund um Olympia-Stätten – und überhaupt würde hier viel Geld in Maßnahmen gesteckt, die zum Beispiel im sozialen Wohnungsbau und der Sanierung von Breitensportanlagen besser aufgehoben seien. Wie viel Hamburg letztlich zu zahlen habe, sei seriös überhaupt noch gar nicht abschätzbar.
Auf eine Frage von Tim Jacob (S 1) nach den kostspieligen Umsiedlungen von Hafenbetrieben antwortete Stefanie von Berg von den Grünen, dass hierzu Einvernehmlichkeit mit der Hafenwirtschaft angestrebt werde, keine Arbeitsplätze verloren gingen und auch keine zusätzlichen Naturflächen verbraucht werden sollten. Auf die Frage von Dennis Ebeling (S 1), was mit dem Olympia-Stadium später passieren würde, erläuterte sie, dass für alle Sportstätten ein sinnvolles Nachnutzungskonzept vorliege – weiße Ruinen wie in Athen würde es nicht geben.
Die VertreterInnen von SPD, Grünen, CDU und FDP waren sich einig: Hamburg biete dem IOC eine Chance auf kompakte, demokratische, nachhaltige und faire Spiele.
So unversöhnlich die unterschiedlichen Positionen aufeinander prallten, so deutlich hob Stefanie von Berg zum Ende der von Bernd Fiedler schülernah moderierten Veranstaltung den wesentlichen Zweck dieser Veranstaltung hervor:
Unabhängig davon, welche Argumente jedem und jeder überzeugender erscheinen – es gelte die Chance der direkten Demokratie zu nutzen! Alle wahlberechtigten Jugendlichen mögen ihr Abstimmungsrecht wahrnehmen!