GymFi erinnert an die Ermordung von Süleyman Tasköprü 

Am 27.06. 2001 wurde der 31-Jährige Süleyman Taşköprü von Mitgliedern des sogenannten „Nationalsozialisten Untergrund“ (NSU) ermordet. Taşköprü arbeitete in dem Obst- und Gemüseladen seiner Familie in der Schützenstraße in Hamburg-Altona, als er von drei Schüssen aus zwei Waffen getötet wurde. Die Polizei ermittelte jahrelang in Richtung organisierter Kriminalität, obwohl es hierfür bei Taşköprü, der mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter in Altona lebte, keine Hinweise gab. Erst zehn Jahre später wurden die rassistischen Hintergründe der Tat aufgedeckt.
Das Geschichtsprofil des 11. Jahrgangs erinnert im Rahmen des Projekts „Vielfalt entfalten“ in einer Schulpause am Jahrestag dieses Mordes an Opfer rechtsradikaler Gewalt in Hamburg. Muhammed Ali (Jg.11) erläuterte zunächst den anwesenden Schüler:innen aus den Klassen 5 – 12 Hintergründe und Ziele des NSU. Neben der Ermordung an Süleyman Taşköprü war der NSU für neun weitere Morde und 43 Mordversuche verantwortlich.
Sich an diese Taten zu erinnern, sei wichtig, um über Extremismus aufzuklären und die Opfer zu unterstützen, so Muhammed-Ali. Eine Verharmlosung von rechtsradikalen Ideen sei „nicht witzig“. Neben der Geschichte von Taşköprü, die von Enes (Jg.11) genauer vorgestellt wurde, erinnerte Ermiya (Jg.11) im Anschluss an die Er- mordung von Ramazan Avcı, der an der S-Bahn-Station Landwehr in Hamburg-Eilbek durch. rechtsradikale „Skinheads“ totgeschlagen wurde. Der 26-Jährige starb an den Folgen der schweren Körperverletzung am 24.12.1985, zehn Tage später wurde sein Sohn geboren. Auch im Fall des Brandanschlages in einem Wohnhaus in Solingen, bei dem fünf Menschen, darunter auch Kinder, ums Leben kamen, leiden die Angehörigen ein Leben lang. Dilara (Jg. 12) stellte einen kurzen Filmausschnitt der Dokumentation „Hört uns zu! Der Anschlag von Solingen“ vor. In diesem Ausschnitt erzählt Cihan Genç, der bei dem Anschlag zwei Schwestern und zwei Tanten verlor, wie die Nacht vom 29. Mai 1993 das Leben seiner Familie verändert hat. Sich mitten im Schulalltag mit diesen Geschehnissen auseinanderzusetzen, ist eine Herausforderung. „Ich bin so wütend“, sagte Khaalid aus dem 5. Jahrgang im anschließenden Gespräch. Trotzdem ist es wichtig, sich gemeinsam zu erinnern und damit auch ein Zeichen gegen Rassismus und Hass zu setzen.
(Bar)

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