Ende September flog das S3 Geschichtsprofil des GymFis und der StS für zwei Wochen nach Palästina. Die Schüler:innen aus Talitha Kumi, unserer Partnerschule in Beit Jala/ Palästina, hatten uns bereits im Juni 2022 ebenfalls für zwei Wochen besucht.
Mit dem Leitthema „Pictures of community“, begaben wir uns unter anderem an die Mauer, die den israelischen Teil von Palästina trennte. Und, wir besuchten Jerusalem, den Ort, an dem sich der Islam, das Christentum und das Judentum treffen. Von der Klagemauer zur Al Aqsa-Moschee bis hin zur Grabeskirche wurden unsere Schüler:innen von Frau von Holdt und Frau Janß begleitet und konnten jeweils einen der wichtigsten Orte der genannten Religionen besuchen und dort auch beten.
Außerhalb des religiösen Aspektes gab es natürlich auch das gemeinsame Erleben mit den Austauschschüler:innen. Wir verbrachten jeden Tag zusammen. In großen Gruppen besuchten wir verschiedenste Orte, Cafés, Parks und sogar den Garten eines Austauschschülers. Einige trafen sogar die Oma der Austauschpartner:innen und konnten gemeinsam einen Kaffee genießen. Es ist also nicht auszuschließen, dass eine sehr starke Verbindung zu den Palästinenser:innen aufgebaut wurde, sodass wir nicht einmal bemerkten, dass die zwei Wochen rasch vergingen…
Wir erinnerten uns an all die schönen Sachen, die wir unternommen hatten, die Freundschaften, die wir dazu gewonnen und beibehalten haben, die unvergesslichen Aussichten, die wir erblicken konnten und vieles mehr.
Mit Tränen in den Augen standen wir nun vor dem Minibus, der uns Richtung Tel Aviv brachte. Es wurden Umarmungen und viele Tränen gesehen, denn inzwischen fühlte man sich nicht mehr so, als wäre man befreundet, man fühlte sich, als würde man die eigenen Geschwister verabschieden. Ein letztes Gruppenfoto wurde gemacht, jeder teilte noch einmal eine letzte Umarmung mit jedem und wir verliessen Beit Jala.
Die folgende 1-stündige Etappe unserer Heimreise verbrachten ein paar Mitreisende weinend, ein paar ganz ruhig, einige ganz aufgeregt und einige mit dem Verlangen, nochmal umzudrehen und zurück zu fahren.
Den letzten Tag verbrachten wir in Tel-Aviv, im Abraham Hostel. Erst besuchten wir den Strand und staunten, wie riesig die Wellen dort waren. Nach wenigen Stunden am Meer ging es zurück zum Hostel und die Schüler:innen machten sich frisch, um zusammen in ein Restaurant zu gehen. Nach einem gemeinsamen Essen wieder im Hostel angekommen, schafften es einige noch, wenigstens eine Hand voll Stunden Schlaf zu bekommen, einige schliefen überhaupt nicht und verbrachten die ganze Nacht in der Lounge, spielten Billard, Tischkicker oder saßen einfach auf den Hängestühlen und führten Gespräche.
Übermüdet ging es zum Flughafen zurück nach Hamburg, doch als alle wieder in Deutschland waren, fragten wir uns „Sind wir wirklich zurück?“…
Der Palästinaaustausch ist eine Erfahrung, die ich wirklich jedem von Herzen empfehlen kann. Einige fanden nicht nur neue Freundschaften, sondern Menschen, die sie Familie nennen konnten und bleiben bis heute mit den Palästinenser:innen in Kontakt.
(Enes-Yuşa, S3)
Kennengelernt hatten wir uns im Juni. Die Jugendlichen aus Palästina besuchten uns in Hamburg und wir verbrachten zwei intensive Wochen. Auch damals war der Abschied voneinander schwer.
„Pictures of Community“: Das Magazin zum Deutschland-Palästina Austausch 2022
Und hier der Kurzfilm „Palästina 2022 Pictures of Community“