Bereits im Juni 2018, fand das sechste Finkenwerder Religionsgespräch statt:
Zum letzten Mal in dieser Zusammensetzung diskutierten die Finkenwerder Geistlichen Imam Seyit Temur und Pastor Torsten Krause sowie Professor Ephraim Meir aus Israel miteinander zu einer herausfordernden religiösen Fragestellung. Imam Temur kehrt in diesen Tagen in seine türkische Heimat zurück und auch die Gastprofessur von Ephraim Meir, die ihn die letzten Jahre regelmäßig nach Hamburg geführt hat, ist in diesem Sommer ausgeklungen. Um so gespannter waren wir auf dieses letzte interreligiöse Gespräch der drei, diesmal zum Thema „Glaube und Freiheit“.
Über 100 (!) Interessierte, darunter auch zahlreiche Oberstufen-Schüler/-innen von der Lessing-Stadtteilschule in Harburg mit dem Profil-Fach Religion sowie unsere Austausch-Schüler/-innen von Talitha Kumi fanden sich in der Pausenmehrzweckhalle des Gymnasiums und der Stadtteilschule Finkenwerder zu einem lebendigen Abend ein.
Wie immer hatten zunächst Schüler und Schülerinnen der Religionskurse aus der Oberstufe das Wort: Sie loteten das Verhältnis von Freiheit und Zwang im Glauben durchaus unterschiedlich aus, wobei sie sich einig waren, dass auch das Übernehmen von Verpflichtungen, die mit dem Glauben verbunden sind, in freier Entscheidung erfolgen sollte. Zugleich könne es aber auch ein Zuviel an Freiheit geben.
Als nächstes wurden im Publikum Fragen im Spannungsfeld von Glauben, Pflichten und Freiheit besprochen, etwa, wie Verpflichtungen zur Einhaltung religiöser Regeln und Glauben in Freiheit zusammenpassen.
Dann waren die Podiumsgäste dran: Imam Temur betonte, dass es einerseits keinen Zwang im und zum Glauben geben könne und dass andererseits jede Religion Regeln kenne, die es einzuhalten gelte – aber aus eigener Überzeugung. Professor Meir verwies auf die hohe Bedeutung des Gesetzes im Judentum, mochte es aber auch nicht primär als der Freiheit entgegenstehend ansehen, da es ein Gesetz aus Liebe sei und zur Liebe aufrufe. Pastor Krause hob hervor, dass Gesetze immer eine den Menschen dienende Funktion hätten, dass Gottes Liebe zugleich mit seiner Bereitschaft zu verzeihen verbunden sei – und dass er ebensolches von den Menschen fordere.
Bei allen unterschiedlichen Ansätzen waren sich die drei doch auch in wichtigen Punkten einig – ihre durch die Reihe der Gespräche gewachsene Wertschätzung für einander war gut zu erkennen!
Der spannende Abend klang mit Fragen aus dem Publikum und vertiefenden Überlegungen der drei Experten aus, die zum Abschluss noch einmal ihnen wichtige Texte zum Thema rezitierten.
Unser Dank gilt nicht nur den Schüler/-innen und Diskutanten, die in respektvoller Weise ihre unterschiedlichen Perspektiven austauschten, sondern auch Batuhan Katirci für seine hilfreichen Dolmetscher-Dienste, unseren Anwältinnen des Publikums Tanith und Aniela, sowie unserem Technik-Team unter Leitung von Phillip Otufowora, das wie immer für einen reibungslosen Ablauf sorgte.
Hei