Unter dem Motto „Colour Run for Storytellers“ veranstaltet das GymFi am 13. Juli einen Spendenevent. Die Vorbereitungen für die Veranstaltung gehen in die finale Runde. Am Montag startet um 8.30 Uhr die Veranstaltung im Gorch-Fock-Park.
Die erlaufenen Spenden gehen zu gleichen Teilen an den Schulverein des GymFi, an die Klassenkassen und an das Projekt „Storytellers without Borders“* in Gaza (*www.erzaehler-ohne-grenzen.de).
Engagierte Geschichtenerzähler arbeiten in diesem Projekt mit traumatisierten Kindern, die vom Krieg gezeichnet sind. Sie geben Halt, indem sie ihnen Trost spendende und traditionelle Geschichten erzählen. Die „Storytellers“ arbeiten in besonders armen und entlegenen Gebieten und direkt an der Grenze zu Israel.
Geplant ist, auch in den nächsten Jahren dieses Projekt zu unterstützen, um für Nachhaltigkeit zu sorgen. Der Kontakt zu den „Storytellers without Borders“ ist durch den alljährlichen Schüler-Austausch mit Palästina zustande gekommen.
2015 ist ein Jahr, in dem die Stadtteilschule und das Gymnasium Finkenwerder am Schulen-Wettbewerb „Trialog der Kulturen“ teilnehmen. Auch der Sponsored Walk soll die Trialogarbeit unterstützen.
Die SportlehrerInnen und die Schüler-SportassistentInnen haben alles organisiert. Während der Veranstaltung wird es für die SportlerInnen Verpflegung und Wasser entlang der Stecke geben. Wir freuen uns auf viele Besucher, sportliche Läufer und großzügige Spender. (Ai)
Micaela Sauber, als Mitinitiatorin des „Erzähler ohne Grenzen“-Projekts schildert wie folgt das das Engagement der Erzählerinnen:
Die Kleine Laterne
Ein Projekt von den „Erzählern ohne Grenzen“
Jeden Samstag fährt Tahany Daloul mit einem Taxi durch den trostlosen Gaza-Streifen von ihrem Wohnort in eine der besonders armen und problematischen Städte oder Dörfer. Ihr Ziel ist ein Kindergarten oder eine Schule. Sie wird von ein oder zwei anderen jüngeren Damen begleitet und im Kofferraum steckt besonderes Gepäck: ein großer Teppich, Kissen, Tücher, ein paar antike Dekorationsstücke. In Zukunft soll noch ein Zelt dabei sein, einfach aufzubauen, als Schutz, und um eine eigene Atmosphäre zu schaffen. Sie sind unterwegs, um Kindern Märchen zu erzählen. Seit dem Februar 2014 tun sie das regelmäßig. Sie haben das nur unterbrochen, als der Gazakrieg im Sommer 2014 so furchtbar wütete. Danach brauchte Tahany noch etliche Wochen, um ihre traumatisierte Seele wieder zu beruhigen. Doch dann nahm sie ihre Touren wieder auf.
Sehr viele Kinder haben dadurch viel Schönes erleben dürfen, und Tahany steckt an mit ihrer Begeisterung und Liebe. Kindern Märchen zu erzählen, gilt ja überall auf der Welt als unmodern. Dabei ist es so wichtig wie tägliches Brot. Die Frauen sammeln und erzählen Märchen aus ihrem eigenen Land, aber sie erzählen auch Märchen aus vielen anderen Ländern der Welt. Denn die echten Märchen, die jahrhundertelang weiter getragen wurden, zeigen auf der ganzen Welt dieselben urmenschlichen Lebensabenteuer vom Wachsen und Werden gegen Widerstände, von Helden und Heldinnen, die sich durch Prüfungen bewähren müssen. Die wichtigen Geschichten, die immer gut ausgehen, gilt es den Kindern mit auf den Weg zu geben. Sie entwickeln im Miterleben dieser Märchen für spätere Zeiten Widerstandskraft und Lebensweisheit.
Der Impuls wurde von der Initiatorin von Erzähler ohne Grenzen, der Hamburgerin Micaela Sauber, angeregt, die achtmal nach dem vorletzten Gazakrieg dort war, als Erzählerin mit ihrem Dometscher durchs Land fuhr und ein intensives Storytellingseminar gab.
Bis Ende Mai 2015 haben Tahany und ihre Kolleginnen ihre Auslagen mit Spenden aus Deutschland bestreiten können. Um diese wunderbare Initiative zu ermöglichen, bittet Erzähler ohne Grenzen um Spenden. Es werden 1500 Euro pro Jahr benötigt, Tahany möchte am liebsten für weitere 3 Jahre diese Arbeit fortsetzen.
www.erzaehler-ohne-grenzen.de (Micaela Sauber)